Icon "Sex and Drugs and Rock'n'Roll" oder die unterschiedliche Drogenästhetik in den Stücken "Shopping & Fucking" von Mark Ravenhill und Tom Stoppards "Rock'n'Roll"

Bibliographische Detailangaben
InUniversity of Vienna: E-Theses
Ressourcentyp Hochschulschrift
DatumIcon 2011 (Erscheinungsdatum)
BeschreibungMark Ravenhills „Shopping & Fucking“ und Tom Stoppards „RockʼnʼRoll“ bilden die Grundlage der abstrakten Fragestellung nach der „Ästhetik der Droge“, beginnend mit den rituellen Handlungen zu Ehren des Gottes Dionysos im antiken Griechenland, welche maßgeblich zur Entstehung des westlichen Theaters beigetragen haben. Die Analyse der „Bakchen“ verdeutlicht, dass selbst die rationalen Griechen ihre Droge hatten und auch brauchten. Zudem gibt ein kurzer Exkurs in die Neurobiologie Einblick in die Wirkung von Drogen im Gehirn. Das kontroverse „In-Yer-Face“ Stück „Shopping & Fucking“ verweist unverhohlen auf die moralischen Abgründe der ab Mitte der 1990er Jahre rasant anwachsenden Konsumgesellschaft. Dabei wird ein Bogen vom Falklandkieg zum so genannten Thatcherismus, über die Boyband Take That bis hin zur Infantilisierung der Gesellschaft gespannt. Ravenhills Antwort auf die Dominanz des Neoliberalismus umfasst Lethargie, Selbstaufgabe und schließlich die Flucht vor dieser Realität in die Droge Ecstasy. Stoppards Drama trägt indes eindeutig autobiographische Züge und behandelt die Peripetie von Schönheit in Verfall, ausgetragen vor dem Hintergrund der gesellschaftspolitischen Umbrüche in der ehemaligen Tschechoslowakei. Das Resümee der analytischen Betrachtung der drei Bedeitungsebenen des Stücks gibt LSD als einzig mögliches Rauschgift als Hilfsmittel einer Generation auf der Suche nach der eigenen Identität preis. Darüber hinaus erweist sich LSD als Bindeglied zwischen dem antiken Gott Pan als fiebrig-utopische Verkörperung ungezügelten Lebens und der Kehrseite dessen, festgehalten in der Tragödie des Pink Floyd Masterminds Barrett. Ein Fazit: Die Gemeinsamkeit dieser zweifelsohne divergenten Dramentexte besteht demnach in der Abbildung der Droge als Metapher für gesellschafts- und wirtschaftspolitische Begebenheiten einer speziellen historischen Ära. ; My ambitious goal related to this dissertation has essentially been to visualize the diverging aesthetics of drugs based on Tom Stoppard’s „RockʼnʼRoll“ and Mark Ravenhill’s “Shopping & Fucking“, two extraordinary contemporary British plays. Over all I made the case that every society has immanent needs, and even more important within the framework of this academic analysis, it uses a specific drug to release pressure and compensate for the socio-economic, as well as the individual needs. I pointed out that drugs are mainly used as a metaphor within a certain frame of reference depending on socio-economic circumstances that have led to massive cultural changes.

Hochschulschrift; NonPeerReviewed
Schlagwörter
RechteangabenAll rights reserved
Mitwirkungen
Icon
Riedler, Christina (Urheber*in)