Die Arbeitsgruppe ARCHIV wurde beim 13. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft in Frankfurt am Main und Gießen im Jahr 2016 gegründet. Archive zu Theater, Tanz und Performance sind Orte, an denen die künstlerische Praxis quellenkritisch untersucht und auf ihre zeitgeschichtlichen Bedeutungen hin befragt werden kann. Darüber hinaus gehen auch von den Künsten selbst immer wieder produktive Impulse aus für die Arbeit mit Archiven, im Hinblick auf Präsentationsformen, Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten, durch Strategien der künstlerischen Forschung, der Rekonstruktion, des Re-enactments etc. Diese Entwicklungen werden bereits durch einige Forschungsprojekte in der Theater- und Tanzwissenschaft untersucht, die nicht nur mit Archiven arbeiten, sondern auch zu ihrer Neukonstitution und Erhaltung beitragen. Die strukturellen Probleme, denen sich bestehende Archiveinrichtungen und Sammlungen ausgesetzt sehen, betreffen aber insgesamt die Absicherung der Wissensressourcen der Theater- und Tanzwissenschaft.
Die AG ARCHIV soll dem Austausch und der gemeinsamen Weiterentwicklung von Forschungsansätzen sowie zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses dienen, sich darüber hinaus aber auch zu einem Forum für eine gemeinsame Interessensvertretung von Forschungs- und Gedächtnis-Institutionen im Bereich Theater, Tanz und Performance entwickeln.